Erweiterung des Frauenhauses im Kreisausschuss blockiert
Die Gewalt gegen Frauen nimmt zu. 360 Frauen und Mädchen wurden bundesweit im Jahr 2023 von ihren Ehemännern oder Partnern getötet; damit gab es fast jeden Tag einen Femizid. Insgesamt nimmt die häusliche Gewalt um 5,6 % gegenüber dem Vorjahr zu, so das Lagebild des Bundeskriminalamtes (BKA). Umso wichtiger ist es, dass Frauenhäuser genügend Plätze für schutzsuchende Frauen vorhalten können und mit ausreichend Mitteln finanziert werden.
Auch das Frauenhaus im Rhein-Erft-Kreis hat nachweislich nicht ausreichend Plätze. Eine Anfrage unserer Fraktion ergab, dass 56 hilfesuchende Frauen im vergangenen Jahr abgewiesen werden mussten. 34 Betten in mindestens 14 Zimmern wären nötig, um den Bedarf schutzsuchender Frauen und deren Kinder zu decken. Auch fehlt es an der Barrierefreiheit der Räume im bestehenden Frauenhaus.. Eine Neubau des Frauenhauses ist somit unumgänglich.
Unsere Fraktion Die Linke/BSW/+ hatte daher im Rahmen der Beratungen über den zukünftigen Kreishaushall den Antrag gestellt, die für einen Neubau des Frauenhauses erforderlichen Mittel Kreishaushalt einzustellen (siehe Anhang). Während er von der SPD unterstützt wurde, lehnte Jamaika, also die Koalition von CDU, FDP und Grünen, den Antrag ab. Der Neubau-Antrag fand daher im Kreisausschuss am 28.11.24 keine Mehrheit. – Die Kreistagsmehrheit lässt schutzsuchende Frauen im Kreis leider im Stich.